Ölberg-Guide / Stadtteilplan mit Adressen und Infotext zum Wuppertaler Quartier Ölberg, Nordstadt in 2 Formaten, © Chris Hartmann


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ÖLBERG-GUIDE

INFOTEXT teil 2

für Kinderfreundliche

RÄUME EROBERN Die Lebendigkeit verdankt das Viertel vor allem den vielen Kindern. Es gibt mehrere Grundschulen und ein Gymnasium und auch mehrere Kindertagesstätten.
Gesellschaftliches Leben findet vor allem auf dem Schusterplatz statt, der im Zentrum des Ölberges, zwischen der Grundschule (Marienstraße) und dem Seniorenstift (Schusterstraße) liegt. Der in den 1970er Jahren als Kinderspielplatz angelegte Schusterplatz wurde unter dem Motto „Platz für alle! Mitmischen und Mitgestalten“ mit intensiver Bewohnerbeteiligung und mittels eines neuartigen Beteiligungsverfahrens umgestaltet.
Es ist ein öffentlicher Raum entstanden, der für alle Generationen da sein soll. Im September 2007 fand die Eröffnungsfeier auf dem Platz mit 2500 Teilnehmern statt.

für Flanierer

CHARMANT EINKAUFEN
In der Marienstraße sind die meisten der Ölberger Läden angesiedelt. Fürs äußere Wohlergehen können z. B. ein Schmuckladen, ein Designladen und einer der Frisöre sorgen, fürs innere Wohlergehen zum Beispiel eine Bäckerei, ein türkischer Gemüsemarkt und ein Buchladen. Es gibt zwar nicht mehr so viele Läden wie früher, schmerzlich werden Metzger Henke und der Bioladen vermisst, aber das Einkaufen in der oder Flanieren durch die Marienstraße ist nach wie vor möglich. Weitere Läden in den Seitenstraßen und auf der Hochstraße ergänzen das Angebot.
Auf dem Berg gibt es außerdem eine ganze Handvoll Kioske. Die Büdchen versorgen bis in die späten Stunden mit Getränken, Tabakwaren, Zeitungen und Süßigkeiten, wenn die anderen Läden schon geschlossen haben. Der ein oder andere nimmt sogar auch ein Postpaket entgegen.

NACHHALTIG PRODUZIERTES ENTDECKEN Unter den neu angesiedelten Läden finden sich viele Manufakturen, wo die Produkte von Hand gefertigt werden und die Materialien nachhaltig hergestellt wurden.
Regionale Hersteller beliefern die Manufakturen und die Betreiber designen, wiederverwerten oder reparieren. So führt zum Beispiel „Liebesgruß“ in seinem Verkaufslokal mit Liebe zum Detail designte und von Hand bedruckte Textilien mit ökologischen Nachweis, die thematisch mit der Heimatliebe zu Wuppertal zu tun haben, als textile Andenken. Die „Ölberger Taschenmanufaktur“ setzt auf die Idee der Wiederverwertbarkeit und des Upcyclings. Und die Manufaktur „Schreinersuse“ entwirft, restauriert oder reparariert liebevoll Lieblingsmöbelstücke. (2020, beide mittlerweile nicht mehr ansässig, Liebesgruß Umzug in die Friedrich-Ebert-Straße, Anmerkung der Red.)

INTERNATIONALES KOSTEN Die Restaurants, Dönerbuden und Cafés auf der Marienstraße und in deren Stichstraßen stillen den großen und den kleinen Hunger. Die Lokalitäten und deren Speisen haben internationales Flair. Im „Hayat“ wird seit 30 Jahren türkisch-kurdisch gekocht, im „Tinaja“ stehen portugiesische Gerichte und Weine auf der Speisekarte, im „Chang Thai“ gibt es thailändische Küche in Buffetform und das „Ganesh“ bietet authentische ceylonesisch-indische Spezialitäten - mit verschiedenen Schärfegraden! - an.
Zu dem Café crème kann man im „La Petite“ französische Tartes und Macarones probieren. Irisches und schottisches Bier sowie Whiskyverkostungen sind im Domhan, das auf gälisch „die Welt“ heißt, zu bestellen.
Jamaikanischer Reggae und andere tanzbare Musik wird zu späterer Stunde in den Bars „Chilli“ und „Multi Kulti“ aufgelegt. Auch Live-Konzerte finden in den Bars und in dem Pub regelmäßig statt.

für Kunstinteressierte

KUNST GENIESSEN Heute wird das multikulturelle Viertel nicht nur von Alteingesessenen, Studenten und Familien, sondern auch von vielen Künstlern bewohnt. Zwei der bekanntesten Nordstadtkünstler haben in der Marienstraße, der Hauptverkehrsachse des Berges, ihre Ateliers: Bernd Bähner und Andrè Kern. Mit der WOGA 2015 - Wuppertals Künstler öffnen ihre Galerien und Ateliers seit 2003 jedes Jahr im Herbst - hat auch Fabian Freese sein Atelier in der Marienstraße eröffnet. In der Schreinerstraße befindet sich außerdem die Backstubengalerie, in der auch oft Neuentdeckungen aus dem Tal gezeigt werden. Auf dem Otto-Bühne-Platz gibt es mehrmals im Jahr mit vielen hier ansässigen Kulturschaffenden den Ölberger Kunst- und Kulturmarkt, über dessen Atmosphäre einmal in der WZ die Beschreibung „Ein Hauch von Montmartre“ zu lesen war.
Während des Marktes treten zwischen den Ständen und den Tischen des Stilbruch-Cafés auch regelmäßig der Musiker Lutz Griebel und der Butoh-Tänzer Udo Strässer auf. Griebel spielt auf der Gitarre unter anderem Bossa Nova und Strässer bietet ganz in weiß gekleidet faszinierendes Tanztheater, bei dem die Besucher des Marktes seine symbolisch gehaltvollen und in Zeitlupe dargebotenden Bewegungen gebannt verfolgen.

>TEIL 3 für Aufgeschlossene, liebe Ölberger...

 

 

 


journalistische
Texte für Zeitungen und Magazine, Sachbuch, literarische Texte


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